Von Ben Moor
Es gibt acht Planeten in unserem Sonnensystem – Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Lange Zeit waren das alle Planeten, von denen wir wussten, dass sie existieren. Dank leistungsstärkerer Teleskope haben Astronomen jedoch entdeckt, dass fast jeder Stern am Nachthimmel seine eigenen Planeten hat. Obwohl wir diese weit entfernten Planeten nicht mit blossem Auge sehen können, können wir sie auf verschiedene Arten finden. Eine Technik, die zur Entdeckung von Tausenden von Planeten geführt hat, besteht darin, mit modernen Teleskopen danach Ausschau zu halten, wie ein Planet vor seinem Stern vorbeizieht und dabei einen Teil des Sternenlichts ausblendet, wodurch die Helligkeit des Sterns abnimmt und erst dann wieder intensiver wird, wenn der Planet weiterzieht.
Unsere Galaxie – die Milchstrasse – ist eine riesige Ansammlung von rund 400 Milliarden Sternen, die alle wie unsere Sonne mit der Energie einer grossen Zahl ständig explodierender Atombomben leuchten.
Wenn Sie das nächste Mal in den Nachthimmel blicken, können Sie sich ausmalen, wie viele verschiedene Welten es dort gibt. Aber das ist noch nicht alles, denn jenseits unserer Milchstrasse gibt es viele weitere Galaxien, die wir mit unseren Augen nicht sehen können. Unsere Teleskope zeigen uns, dass das Universum unvorstellbar gross ist. Aber wie gross ist es denn nun genau?
Leider wissen wir nicht, wie gross das Universum ist. Wir können nämlich nur so weit sehen, wie das Licht gereist ist, seit das Universum vor 13,8 Milliarden Jahren entstanden ist. Nichts reist schneller als das Licht, und es ist seit der Entstehung des Universums schon so weit gereist, dass wir zumindest wissen, dass unser Universum mindestens eine Quadrillion Kilometer gross ist – das ist eine Eins mit vierundzwanzig Nullen! Vielleicht ist unser Universum aber noch viel grösser …
Wenn wir alle Sterne in allen Galaxien des für uns sichtbaren Universums zusammenzählen und davon ausgehen, dass die meisten von ihnen Planeten haben, müsste es im Universum mindestens eine Trilliarde Planeten geben – eine Eins mit einundzwanzig Nullen! Das sind ganz schön viele Planeten. Es gibt im Universum mehr Planeten, als es auf allen Stränden der Erde Sandkörner gibt! Manche dieser Planeten sind der Erde ziemlich ähnlich, und es gibt Forscher, die auf diesen Planeten nach Zeichen von ausserirdischem Leben suchen. Aber das ist ein ganz neues Thema, und mehr zu den Aliens im Weltall gibt es dann in der nächsten Ausgabe.
Ben Moore ist Professor für Astrophysik, Autor, Musiker und Direktor des Zentrums für Theoretische Astrophysik und Kosmologie an der Universität
Zürich. Er mag es, die grossen Fragen so zu beantworten, dass es auch Kinder und Menschen ohne Universitätsabschluss verstehen.