Eine gesunde Sehkraft ist die Basis für ein selbstbestimmtes Leben. Leider treten mit zunehmendem Alter gehäuft Krankheiten auf, die mit einer Sehschwäche einhergehen und im schlimmsten Fall zur Blindheit führen. Welche sind die häufigsten Augenkrankheiten im Seniorenalter?
Beim Grauen Star wird die getrübte Linse durch eine klare Kunstlinse ersetzt! (link)
Wie ist das menschliche Auge aufgebaut?
Das menschliche Auge ist ein Wunder der Evolution. Es ermöglicht die visuelle Wahrnehmung der Umgebung und besteht, vereinfacht dargestellt, aus den folgenden Bestandteilen, die alle als Ursachen einer Sehstörung infrage kommen:
- Die Hornhaut befindet sich auf der Vorderseite des Sehorgans und bündelt das eintretende Licht.
- Die farbige Regenbogenhaut (Iris) sorgt dafür, dass das Licht nur von der Pupille wahrgenommen wird.
- Als Pupille wird die Öffnung in der Mitte der Iris bezeichnet. Sie erweitert sich bei schwachem Licht und verengt sich bei starker Helligkeit.
- Die elastische Linse fokussiert das Licht und sorgt für die Anpassung der Sehschärfe.
- Als Netzhaut (Retina) wird die lichtempfindliche Innenhaut des Auges bezeichnet, die das ankommende Licht in elektrische Impulse umwandelt, die vom Gehirn verarbeitet werden.
- Der Gelbe Fleck (Makula) ist der Punkt der Netzhaut mit der grössten Ansammlung von Lichtrezeptoren. Er ist damit der Ort des schärfsten Sehens.
- Der Sehnerv schliesslich leitet die Informationen der Netzhaut ans Gehirn weiter.
Im Folgenden beschreiben wir die am häufigsten festgestellten Augenkrankheiten, die auf ein fortgeschrittenes Alter zurückgehen.
Altersbedingte Makuladegeneration
Die altersbedingte Makuladegeneration tritt in der Regel ab dem 55. Lebensjahr auf und gilt als eine der häufigsten Ursachen für Sehstörungen im Alter. Als Auslöser wird der natürliche Alterungsprozess angesehen. Allerdings beschleunigen diverse Faktoren den Krankheitsverlauf:
- Mangelnde Versorgung an Omega-3-Fettsäuren
- Starke Sonneneinstrahlung
- Fettleibigkeit (Adipositas)
- Hoher Blutdruck
- Erkrankungen am Herz-Kreislaufsystem
- Genetische Vorbelastungen
- Rauchen
Anfangs wird die Krankheit nicht bewusst wahrgenommen. Erst nach einiger Zeit bilden sich blinde Flecken, die das Sehvermögen erheblich einschränken. Derzeit gibt es noch keine Heilung. Lasertherapien, Medikamente und spezielle Nahrungsergänzungsmittel zögern das Fortschreiten der Krankheit hinaus.
Diabetische Retinopathie
Diese Krankheit betrifft vornehmlich Diabetiker. Ein andauernd erhöhter Blutzuckerspiegel führt dabei zu Schädigungen der Blutzellen, die Blut und Flüssigkeiten an die Netzhaut abgeben und die klare Sicht trüben. Die Betroffenen nehmen ihre Umwelt nur noch verschwommen wahr und berichten von blinden Flecken.
Als bevorzugte Behandlungsform im Anfangsstadium gilt eine rigorose, medikamentöse Absenkung des Blutzuckerspiegels in Verbindung eines kohlenhydratarmen Ernährungsplans. Fortgeschrittene Krankheitsbilder werden mit direkten Injektionen entsprechender Medikamente behandelt. Auch hier kann eine Lasertherapie Erfolge mit sich bringen.
Ablösung der Netzhaut
Die Netzhaut haftet an der sogenannten Aderhaut. Wird diese von der Blutzufuhr abgetrennt, kommt es zur Ablösung der Netzhaut. Die Folge ist eine Unterbrechung der Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff. Als Ursache gelten feine Risse in der Netzhaut. Besonders betroffen sind ältere Menschen im Zusammenhang der folgenden Faktoren:
- Genetische Vorbelastung
- Diabetes
- Flüssigkeitsansammlungen hinter der Netzhaut
- Austrocknung und Vernarbungen der Netzhaut
- Augenverletzungen
- Starke Kurzsichtigkeit
Als Symptome werden halbdurchsichtige Flecken, fadenförmige Strukturen oder Punkte im Sichtfeld genannt. In den meisten Fällen sorgt ein chirurgischer Eingriff für Linderung, sofern zügig gehandelt wird.
Glaukom (Grüner Star)
Beim Grünen Star engt sich das Gesichtsfeld zunehmend ein. Betroffen sind der Sehnerv und die Netzhaut. Ursächlich ist ein erhöhter Augeninnendruck, der auf die folgenden Faktoren zurückgeführt werden kann:
- Langzeitanwendung diverser Medikamente
- Bluthochdruck
- Genetische Veranlagung
- Fortgeschrittenes Alter
- Kurz- oder Weitsichtigkeit
- Diabetes
Der Augeninnendruck kann operativ oder medikamentös gesenkt werden, wodurch die vorhandene Sehkraft erhalten bleibt. Der bereits entstandene Sehkraftverlust kann nicht wiederhergestellt werden.
Katarakt (Grauer Star)
Beim Grauen Star trübt sich die Linse ein, sodass die Sehkraft schwindet. Dieser eigentlich natürliche Vorgang wird durch die folgenden Faktoren beschleunigt:
- Alkoholkonsum
- Sonneneinstrahlung
- Schlechte Ernährung
- Hitze aus Infrarotquellen
- Diabetes
- bestimmte Medikamente
- Rauchen
Die folgenden Symptome stellen sich schleichend ein:
- Niedriges Sehvermögen bei schwachem Licht
- Blendungsempfindlichkeit
- Veränderte Farbwahrnehmung
- Verminderte Kontrastwahrnehmung
- Schleier und verschwommenes Sehen
Heutzutage wird der Graue Star durch einen operativen Routineeingriff geheilt, bei dem die getrübte Linse durch eine neue ersetzt wird.