Bestenfalls sind die Grosseltern wichtige Bezugspersonen für ihre Enkelkinder. Denn von dem Austausch profitieren beide Generationen und zugleich kann es für die Eltern eine grosse Entlastung im Alltag bedeuten, wenn die Grosseltern manchmal oder sogar häufig die Betreuung der Enkel übernehmen. Da stellt sich für einige „Grosis“ und „Ättis“ die Frage: Wann ist es sinnvoll, dem Enkelkind ein eigenes Zimmer in der Wohnung beziehungsweise dem Haus einzurichten – und worauf gilt es dabei zu achten?
Die Grosseltern übernehmen in den vergangenen Jahren immer häufiger die Betreuung ihrer Enkelkinder, so das Ergebnis der „Erhebung zu Familien und Generationen“. Das gilt natürlich vor allem für Enkel im Kleinkind- und Kindesalter, deren Eltern berufstätig sind. Denn sie können sich nicht selbst versorgen und unterstehen noch der Aufsichtspflicht. Doch die Betreuung der Enkel kann und sollte natürlich mehr sein als nur ein Mittel zum Zweck. Stattdessen ist der Kontakt in ebenso vielen Fällen eine freiwillige Entscheidung der Grosseltern in Absprache mit den Eltern sowie eventuell den Enkelkindern, sofern diese schon alt genug sind für eine eigene Meinung. Dadurch kann nämlich die Beziehung zwischen Enkeln und Oma sowie Opa intensiviert werden. Eine Bindung, die für viele Kinder bis ins Erwachsenenalter sehr wichtig ist und von der beide Seiten nur profitieren können. Allerdings entsteht diese eben nicht von selbst, sozusagen ohne aktives Zutun. Wer also eine gute Beziehung zu seinen Enkelkindern aufbauen möchte, sollte diese so oft wie möglich – und gewünscht – in die eigene Obhut nehmen. Das bedeutet zugleich eine Entlastung für die Eltern, welche derzeit arbeiten, Zeit zu zweit geniessen oder sich einfach erholen können.
Betreuung am besten schon frühzeitig absprechen
Wenn Grosseltern also den Wunsch hegen, einen festen Platz in der Betreuung der Enkelkinder einzunehmen, sollten sie frühzeitig das Gespräch mit den Eltern – also ihrem Kind und dessen Partner/in – suchen. Sie sind es schliesslich, die schlussendlich darüber entscheiden. Wer hier also ein gutes Verhältnis pflegt, geniesst zugleich bessere Startvoraussetzungen für eine enge Bindung zu den Enkelkindern. Doch selbst, wenn es in der Vergangenheit Schwierigkeiten gab, kann die Geburt eines Kindes einen Wendepunkt darstellen. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Grosseltern bei der Betreuung der Enkel die Regeln der Eltern einhalten, um Streitigkeiten zu verhindern. Die Enkelkinder bewusst beeinflussen zu wollen, ihnen beispielsweise den eigenen Glauben aufzudrängen, obwohl die Eltern das untersagt haben, ist hingegen ein echter Fauxpas. Sich die Betreuung mit den Eltern zu teilen, bedeutet also in erster Linie Kompromisse – und das Verständnis, dass die Eltern das Sagen haben, obwohl man selbst vielleicht meint es besser zu wissen.
Das „Enkelkinderzimmer“ als sicherer Ort
Weiterhin ist es natürlich wichtig, dass sich das Kind bei den Grosseltern wohlfühlt. Ansonsten werden die Eltern diese Form der Betreuung mit grosser Wahrscheinlichkeit einstellen oder die Enkel werden selbst, sobald sie alt genug sind, nicht mehr kommen wollen. Ob sich das Kind bei Oma und Opa wohlfühlt, hängt natürlich stets vom Einzelfall ab. Einige Kinder haben weniger Probleme mit der Trennung von ihren Eltern, andere mehr. Prinzipiell fällt diese leichter, je früher das Kind an die Betreuung durch die Grosseltern gewöhnt wird. Aber natürlich gilt es dann auch, sich intensiv mit den Enkeln zu beschäftigen, zusammen Spass zu finden, für sie ein offenes Ohr zu haben und ihnen ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Dann stehen die Chancen gut, dass es gerne wieder kommt. Letzterer Punkt spielt dabei eine besonders wichtige Rolle: Ein eigenes Zimmer bei den Grosseltern kann dem Kind ein Gefühl von Sicherheit vermitteln. Ein Rückzugsort also, wo es in Ruhe spielen oder sogar schlafen kann, sobald es alt genug ist, um bei den Grosseltern zu übernachten. Ein eigenes „Enkelkinderzimmer“ einzurichten ist also immer dann sinnvoll, wenn
- die Enkelkinder häufig zur Betreuung kommen oder manchmal über Nacht bleiben und
- die Grosseltern ausreichend Platz in der Wohnung beziehungsweise dem Haus zur Verfügung haben.
Es ist also kein Muss, aber durchaus eine schöne Geste, die dem Enkelkind vermittelt, dass es jederzeit bei den Grosseltern willkommen ist.
Kinderzimmer für die Enkel einrichten und gestalten
Wer sich also für ein solches „Enkelkinderzimmer“ entscheidet, muss dieses auch entsprechend einrichten und gestalten. Hierbei steht ebenfalls die Sicherheit an oberster Stelle. Damit sich das Kind wohlfühlt, sollte es ausserdem Spielsachen, eine Malecke oder andere Dinge in seinem Zimmer vorfinden, die ihm Spass bereiten und für Beschäftigung sorgen. Die Schlafecke muss natürlich gemütlich sein. Bestenfalls findet dort auch Oma oder Opa Platz, falls das Kind mal nicht (alleine) einschlafen kann, um noch gemeinsam eine Geschichte zu lesen. Und zuletzt ist es natürlich die Dekoration, welche über die Gemütlichkeit des Raumes entscheidet. Folgende Ideen sind für ein (Enkel-) Kinderzimmer gut geeignet:
- Helle Farben, die Freundlichkeit ausstrahlen und dem Geschlecht des Kindes angepasst sind. Auch neutrale Farben eignen sich dafür hervorragend, was sich vor allem anbietet, wenn mehrere Enkelkinder betreut werden.
- Freundliche Wandbilder, beispielsweise mit bunten Motiven, dem Lieblingstier des Kindes oder in Form von Fotografien, die an gemeinsame Erlebnisse mit den Grosseltern erinnern. Diese können mittlerweile online ganz einfach als Poster in beliebiger Grösse ausgedruckt werden – eventuell bedarf es nur vorher einer schnellen Anpassung der Grösse mit Photoshop. Gegebenenfalls können die Kinder oder später auch die Enkelkinder, sobald sie alt genug sind, dabei sogar helfen.
- Eine Dekoration, die dem Alter des Kindes angepasst ist. Bestenfalls bekommt es mit steigendem Lebensalter die Möglichkeit, das „Enkelkinderzimmer“ selbst mit- beziehungsweise umzudekorieren. Dann kommt der Enkel beziehungsweise die Enkelin gewiss immer wieder gerne zu den Grosseltern – selbst, wenn er oder sie eines Tages erwachsen ist und somit kein „Enkelkinderzimmer“ mehr braucht, sondern eben nur noch ein „Enkelzimmer“.
Der Artikel entstand in Kooperation mit dem externen Redakteur Gabriel Meier
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