„Es ist gut, wenn das Kinderhüten derzeit anders organisiert wird als durch die Grosseltern“

Das Coronavirus bereitet sich immer weiter aus. Besonders gefährdet: Die ältere Bevölkerungsschicht. Was bedeutet das für die Grosseltern, die ihre Enkel hüten? Wir haben beim Bundesamt für Gesundheit nachgefragt

Es heisst, die ältere Generation sei gefährdet. Was bedeutet das konkret?

Beim Coronavirus handelt sich um ein neues Virus, gegen das der Mensch noch keine Immunabwehr hat. Es kann zu vielen Ansteckungen und Erkrankungen kommen. Deshalb müssen wir die Ausbreitung des neuen Coronavirus möglichst verlangsamen. Besonders gefährdet, schwer zu erkranken, sind Personen ab 65 Jahre und solche mit einer Vorerkrankung wie Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Chronische Atemwegserkrankungen, Krebs sowie Erkrankungen und Therapien, die das Immunsystem schwächen.

Worauf müssen Grosseltern achten, die ihre Enkel hüten?

Die bisherigen Zahlen zeigen, dass Kinder weniger am neuen Coronavirus erkranken als Erwachsene, und wenn sie erkranken, weniger starke Symptome zeigen. Dass die Kinder daran erkranken und die Viren weiterverbreiten, ist aber nicht auszuschliessen. Deshalb ist es gut, wenn das Kinderhüten derzeit anders organisiert wird als durch die Grosseltern. Wie für alle Personen sind auch und vor allem für ältere und vulnerable Menschen die Einhaltung der Hygieneempfehlungen zentral – generell, nicht nur im Kontakt mit Kindern. Also häufig Hände waschen, Abstand halten etc.

Wie kommt es konkret zu einer Ansteckung?

Das neue Coronavirus wird hauptsächlich bei engem und längerem Kontakt übertragen: Wenn man zu einer erkrankten Person länger als 15 Minuten weniger als 2 Meter Abstand hält. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfchen: Niest oder hustet die erkrankte Person, können die Viren direkt auf die Schleimhäute von Nase, Mund oder Augen anderer Menschen gelangen. Sehr häufig erfolgt die Übertragung über die Hände: Ansteckende Tröpfchen aus Husten und Niesen gelangen auf die Hände und von dort an Mund, Nase oder Augen.

Was sollten Grosseltern tun, deren Enkel zum Beispiel in Quarantäne sind oder die sich in Norditalien aufgehalten haben?

Dann sollte die Kinderbetreuung nicht durch die Grosseltern erfolgen.

Wenn die Kinder einen Husten haben oder erkältet sind, die Eltern aber finden, es sei nicht gravierend. Wie sollen sich die Grosseltern verhalten?

Wenn die Kinder krank sind, sollten sie von den Eltern betreut werden, nicht von den Grosseltern.

Das BAG hat Empfehlungen zu Hygiene und zum Verhalten (Social Distancing) formuliert. Wenn wir uns alle an die Regeln halten, können wir auch die gefährdeten Personen besser schützen.

Welches sind die medizinischen Möglichkeiten nach einer Erkrankung?

Bisher gibt es keine Behandlung für Erkrankungen mit Coronaviren. Die Behandlung beschränkt sich auf die Linderung der Symptome. Erkrankte werden zum Schutz anderer Personen isoliert. Bei einer schweren Erkrankung ist meist eine Behandlung auf der Intensivstation erforderlich. Unter Umständen braucht es eine künstliche Beatmung.

https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/ausbrueche-epidemien-pandemien/aktuelle-ausbrueche-epidemien/novel-cov/so-schuetzen-wir-uns.html

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