Garten-Glück
Saisonal, kinderfreundlich und immer erdend: Unsere Garten-expertin gibt Tipps zum selber Gärtnern und für den Besuch einer Grünanlage. Dieses Mal: Einen Baum pflanzen.
Von Sarah Fasolin (Text) und Irene Meier (Illustration)
Pflanzzeit für Bäume und Co
«Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die zweitbeste ist jetzt», lautet ein chinesisches Sprichwort. Und ab Spätsommer ist der perfekte Zeitpunkt des Jahres dafür, weil dann der Baum während des Winters gut wurzeln kann.
Vor allem Fruchtbäume kommen bei Kindern sehr gut an. Für kleine Gärten gibt es klein wachsende Spindelbäume oder sogar das sehr schmal wachsende Säulenobst. Frucht auswählen und los geht’s: Loch graben (doppelt so gross wie der Wurzelballen), Pfahl einschlagen, Kompost ins Pflanzloch schütten, den Wurzelballen lockern und bei Mäusedruck in verzinkten Maschendraht einpacken. Beim Einpflanzen darauf achten, dass die Veredelungsstelle über der Erde liegt – sonst wächst der Baum viel zu stark. Gut andrücken, reichlich angiessen. Alle zwei Wochen kräftig giessen, dann immer weniger, damit der Baum in die Tiefe wurzelt. Die Baumscheibe regelmässig jäten, damit die Baumwurzeln möglichst keine Konkurrenz von anderen Pflanzen bekommen.

Gartenbesuch: Gärten Ballenberg
Die ländlichen Gärten vergangener Jahrhunderte lassen sich in Brienz im Freilichtmuseum Ballenberg auf überschaubarem Raum erkunden. Zu den Bauern-, Taglöhner- und Handwerkerhäuser gehören meistens auch die entsprechenden Gärten. Zum Beispiel können im Heilpflanzengarten 250 Pflanzen mit Heilwirkung oder Farbstoffen entdeckt werden. Ein Waadtländer Bauerngarten veranschaulicht, wie sich Familien zu Zeiten ohne Migros und Coop möglichst selber versorgt haben und in einem Samengarten lernt man, wie Saatgut gewonnen wurde.
Auch ein Garten von ärmeren Leuten ohne viel Zeit und Geld ist neben dem Taglöhnerhaus aus Detlingen zu sehen. Er besteht aus einer einfachen Einfriedung aus Weiden und beinhaltet bloss, was es zum Überleben braucht: Nutzpflanzen, keine Blumen oder andere Zierelemente. Alte Häuser, Handwerksvorführungen und Bauernhoftiere machen den Rundgang für Kinder abwechslungsreich.
ballenberg.ch