Rita Bachofen und Doris Zimmermann sind ehrenamtliche Lesementorinnen für das Projekt «Lesetandem» der Stadtbibliothek Baden. Einmal pro Woche treffen sie sich mit Kindern, um gemeinsam zu lesen.
Lesementoring-Programme verfolgen das Ziel, bei Kindern zwischen 8 und 11 Jahren die Lust am Lesen und an der Sprache zu wecken und ihre Lese- und Sprachkompetenz zu fördern. Es handelt sich um freiwillige Angebote, die für die Teilnehmenden kostenlos sind. Die wöchentlichen Treffen zwischen Lesementorin/Lesementor und Kind finden bestenfalls ausserhalb der Schule statt, zum Beispiel in der Bibliothek, im Café des Quartiervereins oder in einem Gemeinschaftszentrum. Sie dauern zwischen 45 und 60 Minuten.
Die meisten bisherigen Projekte wurden vom gemeinnützigen Verein «AkzentaNova» zusammen mit Institutionen vor Ort realisiert.
Was für Kinder kommen zu Ihnen ins Lesetandem?
Es handelt sich dabei mehrheitlich um leseschwache Kinder; solche, die im familiären Umfeld wenig Kontakt zu Bücher haben. Die Idee ist nicht primär, aus ihnen fliessende Leser zu machen, sondern Freude am Buch, am Lesen generell zu wecken. Viele dieser Kinder haben einen Migrationshintergrund. In einem ungezwungenen und ausserschulischen Rahmen – unser Angebot ist freiwillig – unterstützen wir sie im Ausbau ihres Wortschatzes und dem Verständnis für Texte.
Bringen die Kinder selber Bücher mit, oder wählen Sie die Bücher aus?
Die Kinder wählen die Bücher selber aus. Wir begleiten sie einmal pro Monat in die Bibliothek und lassen ihnen freie Hand. Sie nehmen dann die Bücher mit nach Hause, wo sie allein oder mit den Eltern die Texte bereits anschauen.
Und während der wöchentlichen Tandemstunde lesen die Kinder dann daraus vor?
Wir wechseln uns ab. Mal liest das Kind, mal wir. Es gibt bequemere Kinder, die am liebsten selber gar nicht lesen möchten. In diesen Fällen ist es schön, dass wir keinen konkreten Lehrauftrag haben. Dann lesen wir halt mehr vor als sie. Solange die Kinder aktiv zuhören, Fragen stellen oder dazu angeregt werden, die vorgelesene Geschichte weiterzuspinnen, ist es in Ordnung. Die Beschäftigung mit der Sprache ist wichtig. Ein Mädchen singt gern, da singen wir manchmal zwischen dem Lesen oder lassen uns etwas vortanzen. Wir finden immer einen Weg zurück zu den Büchern.
Ihre Lesetandems gibt es nun seit neun Monaten. Stellen Sie Fortschritte bei Ihren Schützlingen fest?
Bei einigen Kindern ganz klar. Andere lesen noch immer holprig oder wollen am liebsten nur die Bilder anschauen. Dafür haben sie sich aber persönlich entwickelt, sind offener geworden, erzählen Geschichten.
Wie motiviert sind die Kinder?
Wir haben beide jüngere Kinder im Tandem, sie sind zwischen 7 und 8 Jahre alt und sehr motiviert. Sie erscheinen pünktlich, und wir spüren die Unterstützung der Eltern. Alles Organisatorische, die Kommunikation mit den Eltern, übernimmt die Bibliothek für uns.
Wenn Sie Erstlesebücher heute und früher miteinander vergleichen, was fällt Ihnen auf?
Ganz klar die vielen Bilder, Klappen, Zeichnungen und Illustrationen. Zu unserer Zeit gab es nur den Text. Man musste sich durchbeissen, wenn man wissen wollte, was in einer Geschichte passiert. Heute kann man auch mal nur die Bilder anschauen und versteht den Inhalt auch so.
Wie wurden Sie zu Lesementorinnen?
Über eine Anfrage im Seniorenrat und eine weitere in der Bibliothek. Es gab ein Vorstellungsgespräch und einen zweitägigen Einführungskurs. Die Referate von Leseförderungs- und Migrationsspezialisten zielten immer wieder darauf ab, dass wir keinen schulischen Auftrag zu erfüllen haben, sondern einzig Lust an Sprache und Bücher vermitteln sollen.
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