Unter dem Titel «Das einfache Leben» zeigt das Cartoonmuseum Basel einen Rückblick auf das fünfzigjährige Schaffen
des Malers Gerhard Glück.
Liz Sutter (Text)
«Wie soll ich Ihnen das Handy erklären, wenn Sie die Sterntaste andauernd Schneeflöckchentaste nennen?» fragt der junge Verkäufer genervt. Der ältere Herr vor ihm blickt ihn nur verständnislos durch seine runden Brillengläser an. Das Leben der Menschen, aber auch der Tiere in Gerhard Glücks Bildern ist nicht wirklich einfach, dafür voller unfreiwilliger Komik. In den opulent gemalten Landschaften und gepflegten Interieurs spielen sich kleinere und grössere Dramen ab, die sich jedoch meist erst erschliessen, wenn man den kurzen Text darunter liest.
Ein ganzer Raum ist dem Thema «Kunstparodien» gewidmet. Da wird Claude Monet im Garten von einem Insektenschwarm attackiert und schlägt wild um sich. Darunter der lapidare Satz: «An diesem Nachmittag kam Monet nicht mehr zum Malen!» Auf den anderen Stockwerken wird das Paarleben analysiert, aber auch das Verhältnis zwischen Mensch und Tier. Himmlisch und teuflisch zugleich wird’s bei «Traumgedanken» oder bei «Zeichen und Wunder», während sich «In der Fremde» die Touristen nicht gerade von ihrer besten Seite zeigen. Gerhard Glück, der dieses Jahr 80 Jahre alt geworden ist, arbeitet für verschiedene Zeitschriften, unter anderem für das «NZZ Folio». Seine Werke wurden mehrfach preisgekrönt und in zahlreichen Museen gezeigt. Das Cartoonmuseum Basel widmete ihm bereits vor über 25 Jahren eine Ausstellung, die jetzige Retrospektive läuft bis 9. März 1925.
Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28, Basel. Öffnungszeiten: Dienstag–Sonntag, 11–17 Uhr, cartoonmuseum.ch/