Auf zu einer sportlichen Reise durch bewegte Welten! Kajaks gleiten lautlos über Flüsse und Seen, Schneeschuhe tragen durch tief verschneite Landschaften, und das Surfboard sorgt in der Meeresbrandung für den ultimativen Kick. Kajak und Co. sind uns so vertraut wie Ski und Velo, und auch Lacrosse wird in der Schweiz zunehmend bekannt. Doch woher stammen diese Spiele und Geräte, die längst Teil unseres Sport-Repertoires sind? Warum spielt Bewegung in indigenen Kulturen eine besondere Rolle? Was ist Robbenhopsen, und muss man sich vor der Schneeschlange in Acht nehmen? Antworten auf diese Fragen bietet die neue Sonderausstellung «Move. Indigene Kulturen in Bewegung» im Nordamerika Native Museum. Die Schau ist eine Reise durch bewegte Welten, vom ersten Schritt bis zum höchsten Kick, vom Hoop-Dance bis zur politischen Bewegung. Zudem lädt euch Move mit interaktiven Exponaten ein, selbst aktiv zu werden. Könnt ihr zum Beispiel so schnell paddeln wie der Grönlandhai schwimmt?
Ob sesshaft oder nicht-sesshaft, Indigene Gemeinschaften waren in Bewegung. Vom Gehen, Laufen und Schneeschuhlaufen bis hin zum Manövrieren von Kanu und Kajak – Bewegung bestimmte den Indigenen Alltag. Vieles diente der Existenzsicherung, aber das Leben war keineswegs nur ein Überlebenskampf. Spass, Sport und Spiele gehörten ebenso dazu wie der Alltag in der Gemeinschaft, die Jagd, kriegerische Auseinandersetzungen und das Kultivieren von Gärten. Spiele und Wettkämpfe trainierten Ausdauer, Kraft und Teamgeist und halfen Techniken zu erlernen, die auch im Alltag dienten.
Fotos: Fynn Heitzer
Heute tragen Sport und Bewegung auf vielen Ebenen zu Empowerment bei. Ob Lacrosse, Powwow, Hand Games, Snow Snake oder arktische Olympiaden, sie alle feiern Indigene Kulturen und Traditionen und bringen Menschen und Gemeinschaften zusammen. Skateboarden ist in Indigenen Communities so angesagt wie selten zuvor. Immer mehr Skateparks entstehen dort, wo soziale Probleme wie Gewalt, Suizid, Alkohol und Drogen Teil des Alltags sind. So werden Skateparks für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu Treffpunkten und Zufluchtsorten.
Indigene Kunstschaffende, die sich mit sozialen und politischen Themen auseinandersetzen, erzählen in ihren Werken von Ausdauer, Durchhaltevermögen, Widerstand und Rebellion. Diese Attribute braucht es bis heute, um Ausgrenzung und Rassismus entgegenzutreten und sich Gehör zu verschaffen.
Besucher*innen können sich auf persönliche Geschichten, historische Ausstellungsstücke und zeitgenössische Kunstwerke freuen, welche die Vielfalt und Bedeutung von Bewegung in verschiedenen Kulturen und Kontexten verdeutlichen. Die Ausstellung ist eine Hommage an die Kraft der Bewegung, die Menschen auf der ganzen Welt verbindet und bereichert.
Das NONAM ist ein Treffpunkt für Menschen jeden Alters, die mehr über das Leben der Indigenen in Nordamerika erfahren möchten. Wir bieten ein buntes Programm an Führungen, Nachmittagen für Familien, Lesungen, Workshops, Ferienaktivitäten für Kinder, Konzerten, Vorträgen und Kreativangeboten. An der Langen Nacht der Zürcher Museen am Samstag, 7. September, 18-24 Uhr, gibt es spezielle Angebote für Kinder: Museumsrallye, Fokusführungen, tierische Geschichten und Parcours für die Sinne. Die nächsten Termine erfährt ihr in der Agenda auf nonam.ch