Wenn ein Kind mir diese Frage stellen würde, möchte ich ihm am liebsten gleich versichern: «So viele du willst!», und doch … stimmt das wirklich so? Gibt es nicht auch so etwas wie «falsche Freunde»? Um dem Kind gerecht zu werden, wüsste ich doch lieber zuvor etwas über den Hintergrund seiner Frage. Hatte es vielleicht seiner besten Freundin von einer tollen Ferienbekanntschaft vorgeschwärmt und wurde daraufhin mit der Eifersucht der Schulkameradin konfrontiert? «Dann bist du jetzt nicht mehr meine Freundin?»
Oder fühlt es sich etwas einsam, wenn es sieht, dass ein anderes Kind anscheinend ständig von einer ganzen Gruppe von Freunden und Freundinnen umgeben ist? Wenn eine Frage eher emotional klingt, ist zuallererst unsere Empathie gefragt. Vielleicht würde ich mir deshalb die Zeit nehmen, die Frage zurückzugeben und behutsam zu erforschen: «Wie kommst du denn auf diese Frage?» oder: «Bist du vielleicht ein wenig traurig, weil jemand dich nicht zur Freundin haben will?» Danach könnten wir zu philosophieren anfangen: Was ist denn überhaupt ein richtiger Freund, eine richtige Freundin? Gibt es einen Unterschied zwischen
der besten Freundin und irgendeiner Freundin? Welchen? Was möchtest du nur mit einer einzigen Person teilen? Wann ist es besser, viele Freunde zu haben? Muss man mit dem besten Freund immer einer Meinung sein? Darf man auch mal mit ihm streiten? Wie findet man
eigentlich Freunde? Was schadet einer Freundschaft? Bist du selber ein guter Freund, eine gute Freundin? Warum? Auch Aristoteles, der alte Freund (Philos) der Weisheit (Sophia), hat sich schon vor über 2000 Jahren in Griechenland darüber den Kopf zerbrochen. Drei Arten von Freundschaft unterschied er, die wir schon bei Kindern, aber genauso auch bei uns Erwachsenen heute noch antreffen: Manche Freundschaften bestehen nur, solange man sich gegenseitig einen Nutzen davon verspricht, andere wiederum dienen mehr der gemeinsamen Lust, zum Beispiel auf Sport, Kunst, Wandern … Als dauerhafteste und echteste Form aber beschreibt Aristoteles die «Tugendfreundschaft», die auf gegenseitiger Wertschätzung der anderen Person basiert. Über die Anzahl der Freundschaften hat er sich zwar nicht geäussert, aber davon war der Philosoph überzeugt:
Niemand möchte ohne Freunde leben!
Die Philosophie-Pädagogin Eva Zoller Morf hat vor über 30 Jahren das Philosophieren mit Kindern entdeckt und in Büchern und auf www.kinderphilosophie.ch publik gemacht.
Als Grossmutter freut sie sich nun über die kleinen Philosophen in ihrem Leben. Gerne nimmt sie auch Ihre Kinderfragen entgegen, um zu überlegen und zu beschreiben, wie man damit umgehen könnte: redaktion@grosseltern-magazin.ch
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