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Über 1,6 Millionen Senioren sind in der Schweiz registriert. Mehr als 370.000 davon beanspruchen Pflegeleistungen der Spitex – der ambulanten Pflege in der Schweiz. Laut dem Schweizer Bundesamt für Statistik liefert der demografische Wandel ein eindeutiges Ergebnis: Während sich die Geburtenrate stabilisiert, steigt die Anzahl der Senioren stetig.

Was bedeutet Seniorenbetreuung?

Senioren verspüren oft den Wunsch nach gesellschaftlichem Austausch mit anderen. Familienangehörige, die nur selten Zeit haben, weil sie weit entfernt wohnen und berufstätig sind, können die Wünsche ihrer älteren Angehörigen nicht immer erfüllen. Betreuer für Senioren leisten ihnen Gesellschaft, kümmern sich um den Haushalt, pflegen die Pflanzen und gehen mit dem Hund spazieren. Seniorenbetreuung ist bei diversen Pflegebedarfe der Senioren sinnvoll. Der Grad des Pflegebedarfs wird bei der Ermittlung der Pflegestufe individuell festgelegt.

Worin unterscheiden sich die Betreuungsformen?

Seniorenbetreuung bedeutet, Hilfe im Alltag durch eine geschulte Betreuungsperson zu erhalten. Eine Pflegekraft für Senioren ist auch für die physischen Bedürfnisse eines Seniors zuständig. Dazu zählen unter anderem das tägliche Waschen und Anziehen. Die häusliche Pflege ermöglicht Senioren, in ihrer Immobilie gepflegt zu werden, sie müssen nicht in ein Pflegeheim umziehen. Wie viele Stunden am Tag eine Pflegekraft vor Ort ist, wird durch den Pflegebedarf bestimmt. Viele Senioren entscheiden sich für die 24-Stunden-Pflege. In dem Fall wohnt die Pflegekraft mit der zu betreuenden Person gemeinsam im Haushalt.

Wer trägt die Kosten für die Betreuung eines Seniors?

Bis vor wenigen Jahren mussten betreuungs- und pflegebedürftige Personen die Kosten vollständig übernehmen. Mittlerweile sind die Krankenkassen in einigen Kantonen, vor allem in den deutschsprachigen, bereit, einen Teil der Grundversorgungskosten zu übernehmen. Senioren, die externe Hilfe beanspruchen, müssen sich für eines der beiden folgenden Vertragsmodelle entscheiden.

Senioren oder deren Angehörige können eine Pflegekraft privat im Haushalt anstellen und werden so zum Arbeitgeber. Pflegekräfte, die in der Schweiz privat beschäftigt werden, bedürfen eines Schweizer Arbeitsvertrags und müssen in der Schweiz behördlich gemeldet sein.

Alternativ können sich Senioren eine Pflegekraft leihen. Betreuungs- und Pflegekräfte dürfen nur von anerkannten, in der Schweiz registrierten Unternehmen ausgeliehen werden.

Wie können Angehörige die Pflege unterstützen?

Für Familienangehörige ist die Pflegesituation häufig belastend. In jedem Kanton bieten Beratungsstellen Familienmitgliedern von zu pflegenden Senioren Unterstützung an. Einerseits gibt es Beratungsangebote und Aufklärungen zur Pflege, anderseits können Angehörige ihre Eindrücke schildern und psychologische Hilfe erhalten.

Familienangehörige können sich abwechselnd mit der Betreuung eines verwandten Seniors beschäftigen. So wird die Situation nicht zu einer emotionalen Belastung. Viele Senioren sind noch sehr selbstständig und wünschen beschäftigt zu werden. Enkelkinder sind ebenso wichtige Ansprechpartner wie die eigenen Kinder.

Freizeit mit Enkeln gestalten

Enkel und Grosseltern können viel gemeinsam unternehmen. Ein schöner Spaziergang am Sonntag oder ein Kinobesuch sind beliebte Ideen, die Zeit miteinander zu verbringen. Für Kinder und Heranwachsende ist der Umgang mit älteren Menschen auch deshalb wichtig, um sie für verschiedene Themen wie Betreuung und Pflege zu sensibilisieren. Es muss sich aber nicht bei jedem Besuch alles um das Alter drehen.

Ein guter Start ist es, über die vergangenen Tage zu sprechen und dabei gemeinsam etwas eine Mahlzeit zuzubereiten. Beim gemeinsamen Kochen können Kinder ausserdem lernen, wo die Lebensmittel herkommen und warum die regionale Küche für Schweizer sehr bedeutend ist.

Senioren sollten die Balance aus professioneller Betreuung und familiären Umgang für sich stets beanspruchen.