So lernen Kinder den respektvollen Umgang mit Haustieren

Ihre Enkel wünschen sich ein Haustier oder haben vielleicht einen neuen Vierbeiner im Haus? Damit Kinder einen freundlichen und stets respektvollen Umgang mit Haustieren erlernen, müssen sie wissen, wie man mit dem jeweiligen Tier umgeht und welche Verhaltensregeln man beachten soll. Lesen Sie hier, wie Sie Ihre Kinder und Enkel im Umgang mit Tieren bestmöglich unterstützen.



Vorteile von Haustieren für die kindliche Entwicklung

Kinder, die ein Haustier haben, profitieren gleich mehrfach davon:

  • Verantwortungsbewusstsein entwickeln: Kinder lernen, die Grenzen anderer Lebewesen zu akzeptieren und Verantwortung zu übernehmen.
  • Konsequenzen erkennen: Sie spüren, dass jedes Handeln direkte Konsequenzen hat.
  • Realistische Erwartungen: Ein Tier ist nicht nur niedlich, sondern bedeutet auch Arbeit, was durch den neuen Mitbewohner schnell deutlich wird.
  • Beruhigende Wirkung: Haustiere wirken beruhigend auf das Gemüt von Menschen; das Schnurren einer Katze oder das Bellen eines Hundes verbessern die Laune und vertreiben negative Stimmungen.

Ruhebedürfnis beachten

Essenziell bei der Haltung eines Haustieres ist es, die persönliche Ruhezone des Vierbeiners zu akzeptieren. Hunde liegen gern im Körbchen und Katzen schlafen auf ihrem Kratzbaum und in dieser Zeit möchten sie nicht gestört werden. Ein Haustier ist kein Kuscheltier, steht also nicht rund um die Uhr zur Verfügung, wenn das Kind gerade Lust auf Spielen hat. Je nach Tierart gilt es zu lernen, die natürlichen Ruhezeiten des Haustieres zu akzeptieren und es auf keinen Fall während des Schlafens zu streicheln. Tiere kommen auf den Menschen zu, wenn sie Kontakt möchten, nicht umgekehrt.


Besonders bei Tieren, die nachtaktiv sind, müssen Kinder lernen, dass diese keine Streicheltiere sind, die ständig aus dem Käfig gehoben werden wollen. Aber auch Katzen und Hunde zeigen mit ihrer Körpersprache deutlich, wenn sie lieber nicht gestreichelt werden möchten. Vermitteln Sie genau das Ihren Enkeln, um Konflikte und schlimmstenfalls Unfälle zu vermeiden, die immer dann passieren, wenn sich Haustiere bedrängt fühlen.


Auslauf und Spiel – Wie viel braucht das Tier?

Hunde und Katzen, aber auch Vögel und andere Haustiere benötigen viel Beschäftigung, mit denen die Kleinen betraut werden können. Während Fische im Aquarium eher zum Anschauen sind, wünschen sich einige Vierbeiner jeden Tag aktive Spiele und Auslauf. Reine Wohnungskatzen müssen täglich gut beschäftigt werden, damit sie zufrieden sind und nicht die Möbel zerkratzen. Hunde müssen regelmässig Gassi gehen – nicht nur für den Auslauf, sondern auch, um ihr Geschäft zu machen und auch dabei können schon die Kleinsten unterstützen.



Wer sich für Vögel als Haustiere entscheidet, sollte darauf achten, dass diese täglich frei fliegen können. Ein grosses Aussengehege ist ideal, aber auch ein grosser Raum in der Wohnung (Achtung: Fenster vorher schliessen!) ist dafür geeignet. Hasen und Meerschweinchen oder Hamster freuen sich ebenfalls über eine Auslaufmöglichkeit in einem grösseren Gehege auf dem Balkon oder im Garten. In beiden Fällen sollten Kinder zwar die Möglichkeit haben, die Tiere zu beobachten, aber auch lernen, ihre Rückzugsorte zu respektieren.


Nicht überfüttern!

So niedlich es auch ist, wenn Haustiere aus der Hand fressen, sollte das auf keinen Fall zur Gewohnheit werden. Kinder müssen lernen, dass eine gesunde Ernährung der Haustiere wichtig ist. Dazu gehören regelmässige, gesunde Mahlzeiten zu bestimmten Uhrzeiten. Kleine Leckereien zwischendurch sind nur in Ausnahmefällen erlaubt, denn auch Tiere können krank werden, wenn man sie falsch oder zu viel füttert.


Pflege und Hygiene gehören dazu

Dass Tiere auch Pflege benötigen, sollten Kinder ebenfalls frühzeitig lernen. Regelmässig das Fell zu bürsten, Krallen zu schneiden, eventuell auch das Tier zu waschen – das alles gehört dazu. Neben diesen Arbeiten ist es wichtig, Kindern beizubringen, dass der Speichel (auch Kot und Urin) der Tiere viele Bakterien und andere Keime enthält. Nach jedem Kontakt und nach dem Reinigen des Käfigs oder nach der Fellpflege gilt daher: gründlich Hände waschen!


Bücher und Dokumentationen als Vorbereitung

Bevor ein Haustier ins Haus kommt, sollten sich alle Beteiligten zur Tierart und den Bedürfnissen genau informieren:

  • Tierheimbesuch: Eine Führung im Tierheim kann über die Bedürfnisse einzelner Tiere aufklären.
  • Sachbücher lesen: Es gibt Bücher, die sich speziell mit der Haltung und Pflege bestimmter Haustiere beschäftigen und erklären, was für die Gesundheit des Tieres wichtig ist.
  • Dokumentationen ansehen: Es gibt viele kindgerecht gestaltete Dokumentationen, die über verschiedene Tiere und deren Haltung im Haus oder in der Wohnung aufklären.

(Gross-)Eltern und Kinder sollten sich vor der Anschaffung genau bewusst machen, welche Verantwortung sie für das Tier übernehmen.

Kein Platz oder keine Zeit für ein Haustier? Den Umgang mit Tieren lernen Kinder alternativ im Garten oder bei Ausflügen in die Natur, wenn sie Schnecken beobachten, ein Igel durch den abendlichen Garten läuft oder Schmetterlinge und Bienen auf den Blumen landen. Bevor man sich ein Tier zulegt, kann man sich auch im Tierheim erkundigen und mit den Hunden spazieren gehen. So lernen die Kinder den ersten Umgang mit einem Tier, haben zunächst keine Verpflichtungen und tun zudem noch etwas Gutes.