„Enkelkinder machen die Welt ein bisschen sanfter, ein bisschen wärmer, ein bisschen freundlicher.“, so ein Sprichwort mit viel Wahrheitsgehalt. Die Zeit mit ihren Enkelkindern zu verbringen, ist für viele Grosseltern ein ganz besonderes Geschenk zum reiferen Lebensabschnitt. Basteln, spazieren gehen, verreisen – es gibt so viele aufregende Abenteuer zu erleben. Inspirationen für eine Grosseltern-Enkelzeit mit denkwürdigen Momenten bietet dieser Artikel.
Ab in den Wald
Wälder, Wiesen, Seen, Bachläufe, Berge – die Natur ist ein riesiger Abenteuerspielplatz zu jeder Jahreszeit. Der Wald wird beispielsweise zum aufregenden Freiluft-Entdeckerpfad. Bei einer gemeinsamen Spurensuche oder bei der Vogelbeobachtung können Grosseltern ihren Enkelkindern die herrliche Fauna näher bringen und vielleicht sogar selbst noch das ein oder andere dazu lernen.
Herbarium basteln
Was gibt es Schöneres, als gemeinsam einen Schatz zu bergen? Zusammen mit den Enkelkindern können Grosseltern ihre ganz eigene Pflanzensammlung gestalten. Das sogenannte Herbarium ist mit wenigen Handgriffen und beim nächsten Streifzug durch den Wald schnell gestaltet. Ausgerüstet mit Lupe und vielleicht einem kleinen Bestimmungsbuch, geht es auf die Suche nach verschiedenen Blättern, Blumen und Pflanzen. Das ist auch eine tolle Idee, wenn sich der Wald im Herbst in seinem bunten Kleid zeigt.
Zurück zu Hause beginnt der kreative Teil: das Basteln des Herbariums. Hierbei werden die gesammelten Pflanzen getrocknet, was am besten zwischen den Seiten schwerer Bücher funktioniert. Sobald sie getrocknet sind, können sie in ein leeres Buch oder auf Karton geklebt werden. Jede Seite des Herbariums kann dann mit Informationen über die Pflanze beschriftet werden, wie den Namen, das Datum der Sammlung und den Ort, an dem sie gefunden wurde. Sind die Augen der Grosseltern vom Leben schon etwas müde, verhelfen gut sitzende Brillen zu mehr Durchblick. Die „Nasenfahrräder“ sind übrigens auch eine lustige Unterhaltung für den kleineren Enkel-Nachwuchs. Schliesslich sind die Bügel hinter dem Ohr und das Gestell auf der Nasenspitze richtig spannend und wollen unbedingt näher begutachtet werden.
Zusammen die Wanderschuhe schnüren
Wandern mit den Enkeln ist eine herrliche Möglichkeit, die Natur zu erleben und gleichzeitig spannende Geschichten auszutauschen. In der Schweiz gibt es zahlreiche Wanderwege, die speziell für Familien gestaltet sind. Der Muggestutz-Zwergenweg in der Region Hasliberg beispielsweise führt durch zauberhafte Zwergenwelten und bietet neben der wunderbaren Aussicht auch spannende Spielstationen für die Kleinen. Ein weiteres Highlight ist der Globi-Wanderweg in Engelberg, der nicht nur mit schönen Pfaden, sondern auch mit interessanten Lern- und Spielstationen entlang des Weges begeistert.
Auch Deutschland bietet eine Fülle an kinderfreundlichen Wanderwegen. Der sagenhafte Waldpfad im Harz nimmt Grossltern und Enkel mit auf eine Reise durch die Welt der Sagen und Mythen. Für Abenteuerlustige ist der Baumwipfelpfad im Nationalpark Bayerischer Wald ein Muss. Hier können die Kinder in den Baumkronen wandern und die Natur aus einer ganz neuen Perspektive erleben.
Tipps für eine Wanderung ohne schlechte Laune
Beim Wandern mit jüngeren Kindern ist es ratsam, sich für kürzere Strecken zu entscheiden, die wenig Steigung aufweisen. Hierbei steht das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund, nicht die zurückgelegte Distanz. Die Wahl interessanter Pfade spielt dabei eine große Rolle. Wege, die durch natürliche Landschaften wie Wälder, Wiesen oder entlang von Bächen führen, sind besonders spannend und regen die Neugier der Kinder an.
Um die Wanderung für die kleinen Begleiter abwechslungsreich zu gestalten, sollten regelmässige Pausen eingeplant werden. Diese Pausen können mit kleinen Snacks, Erzählungen und Spielen aufgelockert werden, um die Motivation und die Freude am Wandern aufrechtzuerhalten.
Plitsch Platsch: Spannende Erlebnisse am und im Wasser
Ob am Strand, an einem See, einem Fluss oder sogar in einem Schwimmbad – die Aktivitäten am und im Wasser sind einfach herrlich. Beliebt bei Gross und Klein ist vor allem ein Tag am Strand. Der Sand bietet die perfekte Bühne für den Bau von Sandburgen, das Sammeln von Muscheln oder einfach nur das Spielen und Toben. Für richtige Spannung sorgt der Sandburgen-Wettbewerb zwischen Grosseltern und Enkeln. Auf die Plätze, fertig, los. Wer am schnellsten eine Sandburg baut, hat gewonnen. Als Belohnung gibt es dann ein leckeres Eis oder eine Extrarunde im kühlen Nass.
Ahoi: Erkunden von Flüssen und Seen
Eine gemütliche Bootsfahrt (beispielsweise mit Ruderboot, Kanu oder Tretboot) ist eine wunderbare Möglichkeit, die Welt einmal von einer anderen Perspektive zu betrachten. Echte Abenteurer bauen ihr Fortbewegungsmittel einfach selbst. Ein Floss ist mit ein paar geschickten Handgriffen und tatkräftiger Unterstützung von den Grosseltern schnell gebaut.
Für ein einfaches Floss benötigt man lange, gerade Stämme oder dicke Äste für die Basis. Bambusstangen oder Ähnliches eignen sich hervorragend, da sie leicht und dennoch stabil sind. Zusätzlich werden Seile benötigt, um die Stämme sicher zusammenzubinden.
Dabei können die Grosseltern die Führung übernehmen, während die Enkel beim Halten der Stämme und beim Knoten der Seile helfen. Um später nicht zu kentern, sollte das Floss stabil und sicher sein. Beherrschen die Enkelkinder noch keine Knotentechnik, können sie womöglich noch etwas von ihren Grosseltern lernen. Nachdem das Floss fertiggestellt ist, kann der spannendste Teil beginnen: das Testen des Flosses im Wasser.
Beobachtungen im Wasser: Wer sieht das als Erstes?
Ein spannendes Spiel, das Grosseltern mit ihren Enkelkindern am Wasser spielen können, ist das „Wer sieht als erstes?“-Spiel. Es ist nicht nur unterhaltsam, sondern fördert auch die Aufmerksamkeit und Neugier der Kinder
Das Spiel beginnt mit der einfachen Frage: „Wer sieht als Erstes einen Fisch?“ Alle blicken gespannt auf das Wasser, um den ersten Fisch zu entdecken. Wer ihn zuerst sieht, gewinnt die Runde. Natürlich kann auch ein anderes Wasserlebewesen „gesucht“ werden, beispielsweise Frösche, Wasservögel oder Libellen.
Ein besonders aufregender Moment ist das Entdecken von Kaulquappen. Die Kinder lernen dabei, wie sich diese kleinen Wesen schliesslich in Frösche verwandeln. Grosseltern können erklären, wie Kaulquappen aussehen, wo sie sich gerne aufhalten und wie sie sich bewegen.
Gemeinsam für die Natur: Wichtige Lektionen für Grosseltern und Enkelkinder
Das Pflanzen eines Baumes ist eine besonders symbolträchtige Aktivität. Gemeinsam einen Baum zu wählen, zu pflanzen und dann zu pflegen, vermittelt Kindern die Bedeutung von Verantwortung und Fürsorge für die Umwelt. Ausserdem können wir sehen, wie aus einem kleinen Setzling über die Jahre ein grosser, starker Baum wird.
Müll sammeln beim Spazieren
Eine weitere wichtige und zugleich einfache Aktivität ist das Aufsammeln von Müll während eines Spaziergangs im Wald oder im Park. Noch immer dient der natürliche Lebensraum vielerorts als illegale Ablagestelle für Unrat, der Flora und Fauna bedroht.
Ausgestattet mit Handschuhen und Müllbeuteln können Grosseltern und Enkelkinder dabei helfen, die Natur von Abfällen zu befreien. Diese Tätigkeit sensibilisiert Kinder für die Problematik der Umweltverschmutzung und zeigt, wie jeder Einzelne einen positiven Beitrag leisten kann.
Unterschlupf für gefiederte Freunde: Ein Vogelhaus einfach selber bauen
Der gemeinsame Bau eines Vogelhäuschens ist nicht nur ein kreatives Projekt, sondern auch eine lehrreiche Erfahrung. Es bietet einen sicheren Nistplatz für Vögel und ist gleichzeitig Gelegenheit, um die heimische Vogelwelt etwas besser kennenzulernen und später zu beobachten.
Für den Bau des Häuschens werden einige Grundmaterialien wie Holzbretter, Nägel, einen Hammer und gegebenenfalls etwas Farbe für die Gestaltung benötigt. Zunächst werden die Holzteile zugeschnitten und später zu einem Haus zusammengefügt. Wichtig ist das Einflugloch in der richtigen Höhe. So können die Vögel sicher hineingelangen und zugleich grössere Tiere draussen bleiben. Eine kleine Stange erleichtert den gefiederten Freunden das Landen und Hineinschlüpfen.
Sind alle Teile zugeschnitten, folgt der kreative Teil: dekorieren und bemalen. Hier können Enkelkinder und Grosseltern ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Sobald das Vogelhaus fertig ist, kann es im eigenen Garten oder, mit entsprechender Genehmigung, in einem nahegelegenen Wald aufgehängt werden.