“Opa, warum hast du so wenig Haare?”, fragt das Enkelkind interessiert. Diese und viele weitere Momente können Grosseltern vor Herausforderungen stellen. Denn der Verlust des Kopfhaares stellt für viele Betroffene eine emotionale Belastung dar. Die kahlen Stellen führen dazu, dass das Selbstwertgefühl leidet und Menschen mit Haarausfall sich sozial isolieren.
Einige Betroffene scheuen dabei die Haartransplantation – einen operativen Eingriff, bei dem Haarwurzeln verpflanzt werden. Die gute Nachricht: Bevor eine solche OP in Erwägung gezogen wird, können Menschen mit Haarausfall zunächst eine PRP-Therapie durchführen lassen.
In mehreren Sitzungen injiziert der Mediziner dem Patienten aufbereitetes, plasmareiches Eigenblut in die Kopfhaut. Dieser Vorgang kann die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren und schlafende Haarfollikel anregen. Schlägt die Therapie an, erfreuen sich die Patienten an starkem, dichtem Kopfhaar und einem gestärkten Selbstbewusstsein.
Doch lohnt sich die PRP-Methode tatsächlich? Wie entsteht Haarausfall und wie läuft die Behandlung mit Eigenblut ab?
Alopezie behandeln: endlich volles Haar
Im Laufe des Lebens schwindet das Kopfhaar. Dabei handelt es sich um einen biologischen Alterungsprozess, dem jeder menschliche Körper unterliegt. Das bedeutet jedoch noch lange nicht, dass sich Grosseltern ab einem gewissen Alter mit kahlen Kopfhautstellen zufriedengeben müssen. Schliesslich möchten diese sich altersunabhängig attraktiv und begehrenswert fühlen.
Eine Möglichkeit, kahle Stellen zu beseitigen, stellt die PRP-Methode dar. Bei der Eigenblut-Haarbehandlung regt der Mediziner die Wachstumsfaktoren und Stammzellen an, um eine Zellerneuerung zu begünstigen und die Haarwurzeln zu stärken. Durch die Injektion des Eigenblutes kann eine Regeneration der Haarwurzelzellen erreicht werden, die sich durch dichtes, gesundes Haar bemerkbar machen kann.
Heute wird die PRP-Methode vermehrt bei kreisrundem, flächigem Haarausfall angewendet. Durch die Verbesserung der Blutzirkulation in der Kopfhaut kann es gelingen, Einfluss auf die Haarstruktur und das Haarwachstum zu nehmen. Sterbende Haarwurzeln können ausserdem regeneriert werden. In der Folge verlangsamt sich der Haarausfall oder wird im Idealfall gänzlich gestoppt.
Bei diffusem Haarausfall spricht der Grossteil der Patienten auf die PRP-Methode an und freut sich nach der Behandlung über mehr Haare und eine sichtbar gesteigerte Haardicke. Zu diesem Zweck führen Mediziner in der Regel bis zu drei Behandlungen in einem Abstand von vier Wochen durch. Die Nachbeobachtungszeit beläuft sich in der Regel auf drei Jahre. Dann kann die Methode wiederholt werden.
Wichtig ist: Bei einer Alopezie totalis, einem kompletten Haarverlust, kann die PRP-Methode laut aktuellem Stand keine sichtbaren Ergebnisse erzielen. Deswegen sollte diese frühzeitig durchgeführt werden.
Ursachen und Formen von Haarausfall
Der anlagebedingte Haarausfall, auch als androgenetische Alopezie bekannt, stellt die häufigste Form des Haarverlustes dar. Im Anfangsstadium weisen Männer häufig Geheimratsecken auf. Es entsteht ein Haarkranz, der zu einer Glatze am Oberkopf, Hinterkopf oder auf dem gesamten Kopf führen kann.
Frauen dagegen erkennen den Haarverlust in der Regel an einem ausgedünnten Scheitel oder einem kahlen Oberkopf. Neben dem anlagebedingten Haarausfall kann der diffuse oder kreisrunde Haarausfall dazu führen, dass sich kahle Stellen auf der Kopfhaut zeigen.
Der Haarausfall kann durch hormonell-genetische Ursachen hervorgerufen werden. Aber auch weitere Faktoren wie die Einnahme von Medikamenten, ein ungesunder Lebensstil, Stress oder Erkrankungen wie eine Schilddrüsenerkrankung können den Haarverlust begünstigen.
So kann eine Mangelernährung beispielsweise dazu führen, dass dem Körper wichtige Makro- und Mikronährstoffe fehlen. Auch das Rauchen kann sich auf die Haarqualität auswirken.
Wie läuft eine PRP-Behandlung bei Haarausfall ab?
Im ersten Schritt führt der Mediziner ein kostenloses Erstgespräch durch, in dessen Rahmen der Patient sich über die möglichen Behandlungsmethoden und den Ablauf des Eingriffs informieren kann. Am Tag der PRP-Behandlung entnimmt der Arzt dem Patienten circa 10 bis 15 Milliliter Blut. Danach bereitet dieser das Eigenblut in einer Zentrifuge auf. Diese trennt die einzelnen Blutbestandteile voneinander.
Anschliessend verwendet der Mediziner das plasmareiche Blut und injiziert dies mit einer Hilfe einer feinen Nadel in das Kopfhautareal. Da es sich um Eigenblut handelt, gilt die Anwendung als gut verträglich und schonend. In der Regel nimmt der Eingriff circa 30 Minuten in Anspruch.
Unmittelbar nach der Therapie können leichte Schmerzen auftreten. Um den Effekt zu erhöhen, sollte der Patient das behandelte Areal für circa ein bis zwei Monate schonend behandeln. Schlägt die Therapie an, kann dieser sich bald darüber freuen, sich eine neue Trendfrisur schneiden zu lassen.
Das Fazit – dichtes Kopfhaar dank Eigenblut
PRP, das plasmareiche Blut, gewinnen Mediziner mittels Zentrifugation aus dem Eigenblut der Patienten. Das aufbereite Blut wird in die Kopfhaut injiziert und kann die Wachstumsfaktoren der Haare anregen.
Eine Garantie für sichtbare Ergebnisse besteht nicht. So reagiert jeder Körper anders auf die Therapie. Bei grossen Teilen der behandelten Patienten konnten Ärzte jedoch sichtbare Ergebnisse feststellen, sofern der Haarausfall noch nicht zu weit vorangeschritten war.
Dabei können sich sowohl junge Menschen als auch Patienten fortgeschrittenen Alters in einem kostenlosen Erstgespräch über die Behandlung informieren. Denn auch Grosseltern müssen den fortschreitenden Verlust der Kopfhaare nicht tatenlos hinnehmen. In vielen Fällen kann es sich nämlich als hilfreich erweisen, einen Mediziner aufzusuchen und mögliche Behandlungswege zu besprechen.