Nordamerika Native Museum NONAM

Das NONAM ist nicht nur in Zürich, sondern auch in Europa einzigartig. Es gibt nur wenige Museen, die ausschliesslich den indigenen Kulturen Nordamerikas gewidmet sind: den First Nations, Métis und Inuit in Kanada und Native Americans und Native Alaskans in den USA. Das Museum fördert das Verständnis für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der indigenen Nationen, für ihre kulturelle Vielfalt und die vielfältigen Kunstformen. Bei einem Besuch im NONAM lässt sich gerade auch weniger Bekanntes erfahren und manch typische Bilder und Erwartungen werden gar auf den Kopf gestellt. Vor allem ist sichtbar und erlebbar, dass indigene Kulturen und Gemeinschaften sehr lebendig und präsent sind.

Die Kulturvermittlung liegt dem NONAM besonders am Herzen. Dem Museum ist es wichtig, auf alle Besuchergruppen und ihre Bedürfnisse individuell einzugehen. Für Kinder und Familien gibt es Themensonntage mit Spezialführungen und Kreativangeboten. Immer wieder finden in den Ferien besondere Aktionstage statt. Veranstaltungen für Kinder zwischen 3 und 12 Jahren werden regelmässig in wiederkehrenden Formaten angeboten, wie zum Beispiel NONAMini, Mittwoch Special oder Offene Werkstatt.

Von fremden Federn und anderen Geschichten

Indigene Kunstschaffende im urbanen Raum, Walfänger in der Arktis, Bisonjäger auf den Great Plains oder Maskenschnitzer an der Nordwestküste – die Sammlungsausstellung lädt ein zu einer kleinen Reise durchs grosse Nordamerika. Sie beleuchtet die Vielfalt der indigenen Nationen früher und heute und bietet spannende Einblicke in die Kunstformen und Kulturen von First Nations, Inuit, Native Americans und Native Alaskans. Über 700 kunstvolle Objekte und Gebrauchsgegenstände der unterschiedlichen Völker zeugen von den äusserst unterschiedlichen Lebensbedingungen in den einzelnen Regionen.

Sonderausstellung Sedna. Mythos und Wandel in der Arktis – verlängert bis 17.3.2024

Vor 20 Jahren öffnete das Museum seine Tore im Seefeld. In der Eröffnungsausstellung tauchte auch die Meeresgöttin Sedna erstmals im NONAM auf. Nun ist sie zurück – ­als Hauptfigur der Jubiläumsausstellung über Kunst, Kultur und Klimawandel in der Arktis. In Kooperation mit dem Museum Cerny als Leihgeberin feiert das NONAM 20 Jahre im Seefeld und 60 Jahre Museumsgeschichte.

Ob in Kanada, Grönland, Alaska, Sapmi oder Sibirien – Kunst ist in der Arktis zu einer der wichtigsten indigenen Ausdrucksformen geworden. Künstlerinnen und Künstler nutzen sie, um von ihren Kulturen und Geschichten zu erzählen, von ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Eines der drängendsten Themen ist der Klimawandel. Die Polarregionen sind davon schon heute mehr betroffen als jede andere Region auf der Welt. Wenn Kunstschaffende in ihren Werken Mammutelfenbein verwenden, das der tauende Permafrostboden freigegeben hat, weiss man, dass es für die Jäger draussen auf dem nur noch halb so dicken Meereis brenzlig wird. Skulpturen aus Marmor, Basalt und Speckstein, Schnitzereien aus Walknochen und den Stosszähnen von Narwalen sowie Zeichnungen und Druckgrafiken erzählen aber auch von uralten Mythen und Legenden. Allen voran jene von Sedna, der Mutter der Meerestiere. Sedna ist eine der bedeutendsten Figuren im Kosmos der Inuit und anderer Polarkulturen. Als Mutter der Meerestiere entscheidet sie, ob die Menschen hungern oder satt werden. Ihre Mythen und Legenden sind so vielfältig wie die Menschen, die sie erzählen. In der Kunst erscheint sie mal als jagende Herrscherin, ein andermal gefangen im Fischernetz. Sie steht für mythische Zeiten ebenso wie für die grossen Herausforderungen der Gegenwart.

 NONAM, Seefeldstrasse 317, Zürich, Öffnungszeiten Di – Sa 13 – 17 Uhr, So 10 – 17 Uhr